SY Charisma
Hallberg-Rassy 382

August 2021

Am 2.8. ging es von A Coruna in die Enseada de Corme zum ankern (32,8 sm). Zuerst unter Segel, später dann unter Motor, da ein wenig schaukelig durch wenig Wind und mehr Welle. Unterwegs die SY Tosimotu getroffen und schöne Fotos voneinander gemacht. Der Ankerplatz war gut belegt mit 8 Yachten, wir lagen etwas außerhalb des Ankerfeldes, direkt vor einem kleinen Strandabschnitt, hatten dann jedoch ordentlich Düsenwind und ein wenig rollende Welle. Der Wind schlief jedoch gegen Abend ein und wir hatten eine schöne ruhige Nacht vor Anker mit 50 m Ankerkette bei 9-10 m Wassertiefe. Nächsten Tag ging es dann weiter in die Marina nach Muxia.

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Muxia ist ein netter kleiner Ort, mit mehreren Lebensmittelgeschäften (sehr empfehlenswert: Das Delikatessengeschäft, das unter anderem super tolles Rinderfilet für kleines Geld verkauft!!!), viele kleine Restaurants, ein toller Strand und schöne Rundwege unter anderem zur Kirche und dem Leuchtturm mit herrlichem Panoramablick über den Atlantik. Die Marina ist sehr gut ausgestattet, sehr nettes Personal, es gab sogar ein Familienbad mit Ausblick aufs Meer und das alles für einen überschaubaren Preis → 24,-- Euro für ein 12 m Boot. Klar! Wir blieben 5 Tage. Zumal wir hier auch die SY Blackfield (kurz), malwieder, Collette und Lily wiedertrafen. Auch mit der Tosimotu Crew hatten wir wieder einen netten und feuchtfröhlichen Abend! Das Wetter war schön, die Sonne schien und die Bucht lud zum Baden ein! Was will das Seglerherz mehr????

 

Aber irgendwann will jeder Segler/-in wieder weiter – so auch wir! Wir wollten endlich in die Rias und ankern. Hafenaufenthalte hatten wir jetzt genug. Gesagt – getan. Weiter ging es in den Fluss Ria de Arousa, in die Ankerbucht A Pobra do Caramiñal“.

Die Einfahrt in die Ria war wunderschön. Wir hatten schönen Segelwind und die Navigation war einfach, auch wenn es hier Inselchen und Felsen gibt.

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Der Ankerplatz war voll mit Motorbooten und einige Jetskis fuhren vorbei. Unweit war eine große Muschelbank. Überhaupt gab es in dieser Ria sehr viele Muschelbänke.

Abends verschwanden die Motorboote und wir entschlossen uns, weiter Richtung Strand zu ankern. Ein verhängnisvoller Fehler!!! Aber dazu mehr später. Zunächst genossen wir die neue Ruhe, badeten und machten uns auf dem Weg zum Sundowner auf der SY Geronimo. Wir hatten einen wirklich netten Abend, viel zu erzählen (wir kannten uns bereits aus der Heimat). Ralf schaute das eine oder andere mal zu unserem Boot rüber und meinte plötzlich, unser Boot sieht irgendwie komisch aus! Irgenwie so statisch 0-). Also rasch ausgetrunken und mit dem Dinghi flux zurück zur Charisma. Sodann wurde der Motor angelassen und – es passierte nichts!!! Wir steckten fest auf dem Sand und wirbelten diesen lediglich auf. Puuuuuuh! Wir hatten das Niedrigwasser falsch eingeschätzt! Das wurde uns schlagartig klar. Augenblicklich war der genossene Sundowner verdunstet (schade drum, war lecker :-). Geronimo liftete vorsorglich den Anker und ließ den Anker im tieferen Wasser fallen. Nun kam auch noch ein wenig Abendbrise auf und drückte uns noch weiter in die Bucht. Charisma legte sich sanft auf die Seite, ca. 45 Grad. Vorsichtshalber brachte Ralf mit dem Dinghi eine 50 Meter lange Leine zu Geronimo aus. Ich balancierte auf dem schiefen Schiff (das wie hoch am Wind segelnd in der Bucht lag) nach vorne und befestigte dort die Leine. Nun blieb uns nichts anderes übrig, als auf der „hohen Kante“ zu sitzen und das Hochwasser abzuwarten. Nachts fuhren ständig die Muschelfischer mit ihren Boote hin und her. Um Mitternacht liefen Jugendliche auf den nun herausragenden Steinen in unsere Richtung und beguckten belustigt die Lage. Ich hatte natürlich mal wieder Angst, dass sie uns überfallen wollen! Dem war aber natürlich nicht so! Wir machten trotzdem unser Arbeitslicht aus, das uns bis dahin Licht in die Dunkelheit brachte.

Gegen 02.00h nachts merkten wir, dass die Neigung sich langsam legte, das Wasser also langsam zurück kam. Ralf legte sich in die Koje, ich hielt Wache wegen der langen Leine. Machte mir Sorgen, dass in der Dunkelheit die Leine übersehen wird, die zu Geronimo gespannt war. Bewaffnet mit einer Taschenlampe hielt ich Wache und beobachtete kleine Angelboote, die um uns herum die Angel auswarfen in der Morgendämmerung. Um 06.00h waren wir dann frei und konnten den Anker aufnehmen. Wir ließen den Anker im tieferen Wasser neben Geronimo fallen und ich schlief noch einmal 1,5 Stunden.

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SY Geronimo bei Sonnenaufgang

10.08.21: Wir hatten keine Lust mehr in den Ria’s zu ankern. Der Schock lag zu tief! Also machten wir uns auf nach Vigo in den Monte Real Club. Der Hafen befand sich im kompletten Umbau und hatte nur für eine Nacht Platz, da die Regatta Teilnehmer am nächsten Tag zurück erwartet wurden. Schön war es da ohnehin nicht im Hafen! Der Weg zu den Duschen war seeeehr weit. Wir kauften im Media Markt einen Pürierstab, da mein Thermomix durch Stromunterbrechung irgendwann unterwegs den Geist aufgegeben hatte und nun unnütz Platz in Anspruch nahm. An dieser Stelle möchte ich noch mal sagen, dass ein Thermomix sich bei uns an Bord nicht als sehr praktikabel erwies. Gebraucht habe ich ihn zu selten, gemessen daran, wieviel Platz er in Anspruch nahm. Außerdem kann man nichts selbst reparieren, er muss zur Reparatur nach Deutschland gebracht werden. Eine Sendung aus dem Ausland wollte der Kundenservice nicht annehmen, so dass er mit dem Flieger zurück musste am Ende der Reise 2021. Soviel zum Thema Thermomix :-(.

In Vigo gingen wir abends Cocktails trinken, um den Kummer herunter zu spülen. Und was soll ich sagen? Ralf verlor sein Portemonnaie aus der Hosentasche und wir suchten am nächsten Tag danach und hatten richtig viel Frust! So viel Pech auf einmal!!! Die Bar machte am späten Nachmittag wieder auf und wir machten uns auf den Weg dorthin. Tätärätär! Die Kellnerin reichte uns das Portemonnaie mit vollem Inhalt! Jubel war angesagt und ein Trinkgeld obligatorisch. Wir legten ab und machten uns auf den Weg nach Baiona, wild entschlossen, der Pechsträhne nun die Stirn zu bieten! Unterwegs fiel das Echolot aus und wir hatten merkwürdige Fehlermeldungen auf dem Plotter, aber zu der Zeit wunderte uns gar nichts mehr! Gut dass wir im Monte Real Club de Yates de Baiona vorab einen Liegeplatz reserviert haben, der Hafen war sehr gut belegt! Abends machten wir einen schönen Spaziergang durch die malerischen Gassen in dem kleinen historischen Zentrum, das geprägt ist durch mittelalterliche Steinhäuser und lebhafter Gastronomie und netten Lädchen.

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Der Hafen liegt genau unterhalb und fast eingebettet im Burggelände der mächtigen Festung von Baiona und bietet selbst eine schöne Gastronomie.

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Baiona selbst liegt am südwestlichen Ufer der Ria de Vigo, der südlichsten Bucht der Rias Baixas in der Provinz Pontevedra (Galizien).

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Nächsten Tag reservierten wir für SY Lily eine Box und machten uns mit dem Taxi auf den Weg zu einem Tabakladen, der unseren neuen Autopiloten eingelagert hatte. Ach! Hatte ich vergessen zu erwähnen! Ralf hatte, nachdem kein Lieferant eine Lieferzusage für den Raymarine Autopiloten machen konnte, die Artikelnummer des Raymarine Autopiloten in den WebBrowser eingegeben und tatsächlich in 86368 Gersthofenhaben haben wir einen Zubehörhandel für Yachten ausfindig gemacht, der noch genau unseren Typ Autopiloten im Lager hatte. Dieser wurde sofort eingepackt und Richtung Spanien versandt (toller Service) und in dem besagten Tabakladen abgegeben. Zurück im Hafen machten wir uns sofort an den Einbau und absolvierten sodann die erforderliche Seeinstallation / See Accepance Test. Yuhuuuu! Wir haben wieder einen Autopiloten!

Abends sind wir mit der Lily Crew Sangria trinken und etwas essen gegangen und hatten wieder einen wunderschönen Abend! Am nächsten Tag bauten wir die Windsteueranlage zurück, so dass wir unser Dinghi wieder hinten aufhängen konnten, was nur ohne Windfahne funktioniert. Baiona wurde noch mal zu Fuß erkundet und nächsten Tag gingen wir zusammen mit der Lily vor Baiona vor Anker. Der Ankerplatz ist wirklich schön geschützt, lediglich das Anlanden mit dem Dinghi ist nicht so einfach, lediglich kostenneutral über den Stadtstrand machbar.

 

Am 15.08.21 ging es dann weiter nach Portugal, zum fünften Land unserer Tour (zur Erinnerung: DEU → NL, Belgien, Frankreich, Nordspanien). Ziel war der kleine Hafen von Viana do CasteloDer Hafenmeister ließ uns durch die Brücke in den Hafen und wies uns und Lily jeweils einen Platz zu. Damit war der Hafen voll. Gut, dass wir wieder telefonisch reserviert hatten. Im Hafen trafen wir die SY Geronimo und SY Open End wieder und hatten ein nettes Pläuschchen. Nächsten Tag fuhren wir mit dem Zug für 8,-- € nach Porto und mit dem Bus in die Innenstadt.

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Auf dem Weg zum Bahnhof in Viana do Castelo

 

In Porto ging es mit einem Hop on Hop off Bus auf Sightseeingtour. Die Stadt ist sehr eindrucksvoll und die Tour vermittelte uns zunächst einen guten Überblick. Anschließend gingen wir essen und Portwein trinken (weiß und rot) und machten, müde durch den Alkohol, noch einen Stadtbummel.

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Die stillgelegte Eiffel Eisenbahnbrücke über den Douro Fluß in Porto "Maria Pia"

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Die Luftseilbahn "Teleferico"

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Die blaue Kapelle "Almas"

Zurück ging es mit der Metro zum Bahnhof und wieder zurück nach Viano do Castelo, wo wir noch die Altstadt erkundeten. Das war ein anstrengender Tag!

Nächsten Tag ging es dann weiter nach Povoa de Varzim. Nach Porto rein mit dem Schiff hatten wir keine Lust mehr. Wir wollten weiter! Mit einem super schönen Segelwind waren wir rasch dort. Die Hafenmeister waren sehr nett, am Strand war jedoch „Ballermann-Feeling“ und um den Hafen herum wurde viel gebaut. Es hielt uns also nichts dort.

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Dicht an dicht die kleinen Strandzelte image024.jpgDie Abkürzung zur Marina über die Baustelle erwies sich als Sackgasse

Nächsten Tag ging es gleich weiter nach Leixöes und machten spät abends im dunkeln im Porto Atlantico am Besuchersteg fest. Wir bekamen schnell einen Liegeplatz in der vordersten Reihe. Der Hafen liegt sehr geschützt und sehr sicher, in der Dunkelheit war es etwas trickreich, die richtige Einfahrt zu finden. Über Funk bekamen wir keinen Kontakt zum Hafenpersonal, jedoch hatte ich uns tagsüber bereits via Telefon angemeldet. Nächsten Tag sind wir gleich nach dem Duschen und Bezahlen weiter, da wir keine Lust auf Stadtbummel hatten. Uns trieb es weiter gen Süden, zumal wir optimalen Oxley Wind hatten. Also ging es weiter nach Nazaré unter Oxley.

 

Nazaré ist ein reiner Touristenort, der in einer schönen Bucht liegt mit einladenden Sandstrand, vielen Bars und Restaurants.

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Die Steganlage des Hafens war kürzlich ergänzt worden und wir durften am neuen Steg festmachen. Der Hafenmeister hat uns mit dem Schlauchboot eingewiesen, nachdem wir uns über Funk angemeldet hatten. Bei Ankunft war ein Höllenverkehr in der Bucht; Jetskis, Surfer, Schnellboote. So waren wir froh über den sehr netten Hafenmeister, der uns dann auch viel über den ursprünglichen Fischerort und die ansässigen Familien erzählte. Er konnte sich mit dem Trubel nicht identifizieren. Wir auch nicht. Aber irgendwie war es trotzdem nett dort, tagsüber war der Hafen sehr ruhig. Wir warteten nächsten Tag auf SY Lily und gingen mit dem Dinghi Lebensmittel einkaufen, da wir zu faul waren, den ganzen Weg in das Dorf und zurück mit Einkaufstüten zu laufen.

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Auf geht es zum Einkaufen (da war die Welt noch in Ordnung)!

Am Strand war beim „Ablegen“ mit dem Dinghi solch eine Brandung, dass wir komplett nass wurden! Durch die Brandung kammen wir nur durch die freundliche Hilfe eines einheimischen Paares, die das Dilemma schnell erkannten. Die Lebensmittel waren natürlich auch klitschnass, einschließlich der Rucksäcke inklusive Handys und Portemonnaies! Tja, das war uns eine Lehre. Das anschließende Trocknen der ganzen Sachen war schon aufwändig. Aber naja, man hat ja sonst nichts zu tun. Die Lebensmittel (bis auf Ralfis Chipstüten, die entsorgt werden mussten) waren schnell abgewaschen, getrocknet und verstaut. Die Handys funktionierten gottseidank noch. Leider haben wir von der Aktion keine Bilder.

Dann war auch schon Lily da. Wir machten einen Ausflug mit der Standseilbahn auf den Berg und gingen abends in einem schönen Panoramarestaurant mit Blick auf den Atlantik nett essen.

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Anschließend waren wir noch Gin trinken in einer Bar und waren wieder rundum glücklich und zufrieden, die schlechte Laune von der Schlauchboottour schnell lustig und vergessen. Übrigens kann man spät abends noch am Strand an einem Stand Obst und Gemüse einkaufen – frisch und sehr sehr preiswert!

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Gerhold und Iris beim nächtlichen Gemüse Shopping

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Filigrane Sandarbeiten

 

Von Nazare nach Cascais lagen nächsten Tag 65 sm an, so dass wir mit beiden Booten früh ausliefen. Zunächst hatten wir dichten Nebel, es waren jedoch 14 kn Wind vorausgesagt. Als der dann endlich kam, haben wir den Oxley ausgepackt und sind kurz damit gesegelt, dann war wieder Flaute. So wechselte sich segeln und motoren ab, bis wir um den Cabo da Roca herumsegelten. Dort hatten wir plötzlich bis zu 30 kn Wind! Wir hatten glücklicherweise bereits nur das gereffte Vorsegel draußen, da wir das schon geahnt hatten. SY Lily war vor uns und hatte auch bereits gereffte Segel, bzw. hat noch schnell gerefft. Es ging richtig rasant mit voll Speed Richtung Cascais Hafen. Uns ist nichts passiert, aber bei anderen Booten, die wir im Hafen trafen, war einiges kaputt gegangen.

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Anlaufen des Hafens von Cascais

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Die Ankerbucht in Cascais liegt zwischen Hafen und Ortskern

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Die Festung von Cascais (später Sommerresidenz des portug. Königs Luis I)

 

Am nächsten Tag erkundeten wir zusammen mit der Lilly Crew Lissabon per Zug, da wir in den zwei Marinas direkt bei Lissabon am Fluß Teje keinen Liegeplatz bekommen haben, vermutlich aufgrund der Corona Pandemie (INFO: Portugal war zu diesem Zeitpunkt aus deutscher Sicht Hochrisikogebiet). Aber mit dem Zug war auch kein Problem. Er fuhr direkt im Ort Cascais los und hielt mitten in Lissabon für sage und schreibe 4,50€ Hin- und Rückfahrt pro Person! Lissabon erkundeten wir zunächst zu Fuß, dann mit einem Tuk Tuk und deutschem Fahrer.

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Das tuk tuk von Ingo, unserem deutschen Fahrer

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Blick auf die Stadt Lissabon von oben

Die gleiche Tour kann man aber auch mit der Tram Linie 28 abfahren (das machten wir ein paar Tage später). Lissabon ist wirklich eine Reise wert! Wir haben uns sehr viel angesehen (Innenbesichtigungen entfielen jedoch überwiegend, aufgrund der Pandemie). Wir waren sehr schön essen und haben wieder Portwein getrunken und natürlich die wunderbaren Natas gegessen. Insgesamt waren wir zwei Tage in Lissabon, die benötigt man auch mindestens. Dann hat man aber noch keine Kirchen, Museen,etc. von innen besichtigt!

 

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Torre de Belem

 

Zurück in Cascais haben wir unsere Lichtmaschine zur Reparatur gebracht. Nächsten Tag sind wir mit Crew Lily mit dem Bus nach Sintra gefahren, haben uns das Schloss und das Castell angesehen und sind lecker essen gewesen.

 

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Palacio Nacional de Sintra

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Palacio Nacional da Pena

 

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Hoch ging es mit dem Bus, runter zu Fuß

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Temperamentvolles Gespann

 

Zurück in Cascais - die reparierte Lichtmaschine wurde gleich von Ralf und Gerhold eingebaut (klingt so einfach, verschlingt aber auch immer Zeit; alte raus, neue rein …). Ein Monteur von Volvo Penta hat unser immer noch undichtes Ruderlager nachgezogen. Wäsche wurde noch einmal ausgiebig gewaschen, dann hieß es endgültig Abschied nehmen von Iris und Gerhold, da wir nach Portugal weiter wollten und die Beiden auf die Kanaren. Für uns wurde es Zeit, langsam ein Winterlager zu suchen, da wir im Herbst leider wieder für ein halbes Jahr nach Hause mussten. Abends gab für alle Filet Wellington im Restaurant in Cascais, was DER HIT war! So etwas leckeres und zartes hatten wir lange nicht gegessen! Anschließend haben wir noch lange zusammen gesessen, geklönt und Gin getrunken. HERRLICH! Netter Abend!

 

Am 27.08.21ging es nach einer Woche Liegezeit in Cascais weiter nach Porto de Sesimbra. Mit dickem Gin Kopf und unter dichtem Nebel machten wir uns erst um 12.30h auf den Weg. Der Autopilot funktionierte nicht einwandfrei, so dass wir noch einmal den Kompass kalibrierten und die See-Erprobung durchfuhren. Danach war alles gut. Wir trafen unterwegs Delphine :-).

In Porto de Sesimbra empfing uns ein Hafenmeister, der uns aufmerksam machte, dass nach Boxengröße bezahlt wird. Also nahmen wir lieber die kleinere Box. Der Ort befand sich am anderen Ende der landschaftlich sehr schönen Bucht und sah von weitem nicht so einladend aus (touristisch). Aber vielleicht lag es auch an dem ausgiebigen Alkoholgenuss des Vorabends, dass wir vorzogen, an Bord zu bleiben. Wir beobachteten die Rückkehr einer Tauchgruppe und wunderten uns über die Fallwinde, die über die Bergkuppe in den Hafen rauschten. Die eingebaute Lichtmaschine funktionierte wieder nicht und wir gingen zeitig unseren Frust ausschlafen ….

 

Porto de Sines / Hafen mit Knistergeräuschen

Von Porto de Sesimbra hatten wir schönen Segelwind mit 20 kn, so dass wir nicht, wie ursprünglich angedacht, in der Bucht von Farö ankerten. In Sines baute Ralf sogleich die alte Lichtmaschine wieder ein, die generell funktioniert, jedoch kleiner dimensioniert ist. Ich ging den Ort erkunden, der klein und fein oben auf dem Berg thront. Es gab nette kleine Gassen mit viel Bautätigkeit, einigen kleinen Bars und Restaurants und kleineren Lebensmittelgeschäften. Es waren kaum Touristen dort und die Aussicht auf den Atlantik und auf die Marine war hervorragend!

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Zurück am Boot hatte Ralf die nächste Schocknachricht für mich: Es gab Geräusche im Schiff! Er vermutete, dass irgendwo Wasser lief …. Oh Gott! Wir nahmen alle Bodenbretter hoch, öffneten jeden Stauraum – auch die sehr schwer zugänglichen – und fanden NICHTS! Die Bilge war komplett trocken, was uns natürlich sehr erleichterte, aber das Knistern war ja immer noch da! Ich fragte den Nachbarn mit der schicken neuen Aluyacht, ob der auch Geräusche im Boot hat. Er verneinte. Wir googelten das Problem im Internet. Ralf fand im Segelforum eine Erklärung: Es könnten sogenannte „Knallkrebse“ oder auch "Pistol Shrimps" sein, die mit ihren Scheren ein Schallgeräusch verursachen, vermutlich, um Feinde abzuwehren. Mit dieser Erklärung gaben wir uns zufrieden und konnten beruhigt durchschlafen. Am nächsten Tag legten wir einen Strand-/Badetag ein, um zu relaxen und das schöne Wetter zu genießen. Die Knistergeräusche am Rumpf blieben bis zur Abfahrt nach Lagos. Wir legten morgens um 07.15h ab, da wir 75 sm vor uns hatten. Natürlich starteten wir wieder einmal im dichten Nebel und ohne Wind. Unterwegs hatten wir den Strom mit uns, so dass wir gute Fahrt machten. Am Farol do Cabo des Sao de Vicente (letzte Bratwurst vor Amerika) konnten wir endlich wieder segeln und befanden uns nun an der Algarve in Portugal! Der Segelwind blies mit 20 -25 kn vom Land und bescherte uns einen wunderbaren Segelnachmittag ohne Wellen!

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Wir bewunderten die Felsformationen und trafen unterwegs, kurz vor Lagos, die SY Corvette. Nachdem wir so abgelenkt waren, hätten wir fast die Tonnen der Fischfarm übersehen. Colette machte uns per Funk noch darauf aufmerksam, so dass wir im Zickzack Kurs drum herumsegelten. Gegen Abend ließen wir zusammen mit Colette bei 20 kn ablandigen Wind den Anker rechts neben der Hafeneinfahrt in der Bucht von Lagos fallen. Der Wind schlief dann aber rasch ein und wir hatten eine ruhige Nacht vor Anker. Keine Knistergeräusche mehr :-).

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September 2021

In Lagos! Und wir suchen uns langsam ein Winterquartier ...

 

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